Dekanat Odenwald. Vieles wird sich ändern, sagte Dekan Carsten Stein bei einer Informationsveranstaltung per Video mit Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern aus den 24 Kirchengemeinden des Evangelischen Dekanats Odenwald. Denn der Blick in die Zukunft, auch ganz ohne Glaskugel und durchaus nüchtern, zeigt: weniger Kirchenmitglieder, weniger Kirchensteuereinnahmen, weniger Pfarrpersonal. Eine Folge: Es ist mehr Kooperation gefragt, Gemeinden müssen, sinnbildlich gesprochen, über den eigenen Kirchturm hinaus zusammenarbeiten, vielleicht Personal teilen und das eine oder andere Gebäude in der bisherigen Form aufgeben. In der katholischen Kirche sei diese Entwicklung noch viel drastischer, so Stein, der es vor allem als Chance sieht und sehen möchte, diese Entwicklung aktiv mitzugestalten und das positive Stichwort Zusammenarbeit zu stärken und auszubauen. An vielen Orten gebe es die ja schon, verdeutlichte der Dekan, der vor allem auch Mut machte, eigene Ideen und Vorschläge ebenso wie Kritik und Fragen einzubringen.
Präses Sandra Schultheis moderierte die Videokonferenz, an der etwa 50 Vertreterinnen und Vertreter aus den Dekanatskirchengemeinden - viele von ihnen ehrenamtlich engagiert - teilnahmen. Rückfragen und Kommentare belegten das Interesse an dieser Thematik, die in der kommenden Zeit weiterverfolgt werden wird: Dekan Stein und Präses Schultheis besuchen demnächst die einzelnen Kirchenvorstände, um über das Thema Nachbarschaftsbereiche zu sprechen. Denn solche müssen bis Ende kommenden Jahres im Dekanat gebildet werden. Gedacht ist hierbei an Verbünde benachbarter Gemeinden, in denen dann weiterberaten wird, welche Gemeinden künftig auf welche Weise miteinander kooperieren werden. Dafür gibt es verschiedene Modelle: neben Gemeindefusionen etwa die Möglichkeit, eine Gesamtkirchengemeinde zu bilden, was bedeutet, dass die Gemeinden eigenständig bleiben, aber einen gemeinsamen Haushalt und einen gemeinsamen Kirchenvorstand haben.
Traditionell gibt es im Dekanat Odenwald bereits die Bereiche Nord, Mitte und Süd, aber diese Aufteilung ist nicht immer eindeutig und für die Bildung der Nachbarschaftsbereiche auch nur bedingt anwendbar. Sie sollte zudem differenzierter sein.
"Dafür sollten wir uns Zeit nehmen", schlug der Dekan vor und betonte, dass man vor Ort am besten beurteilen könne, wie und mit wem Zusammenarbeit am sinnvollsten sei.
Bernhard Bergmann
19.5.2022
Startseite · Evangelisches Dekanat Odenwald · Impressum · Datenschutz