In der inhaltlichen wie musikalischen Mannigfaltigkeit klingt eine wichtige Botschaft auf: "Wir sind verschieden, aber wir gehören zusammen - leben in einer Welt. Und in ihr sollen alle Platz haben", so Pfarrer Hoffmann gleich eingangs mit Bezug auf den Titel des Konzerts: Nkabom - was in einer ghanaischen Sprache genau diese Zusammengehörigkeit zum Ausdruck bringt. Als Christen, gleich welcher Konfession, bedeute es auch, "dass wir alle Kinder Gottes sind", erklärte Hoffmann.
Der Akoo Show Choir wurde 2012 gegründet. Er besteht insgesamt aus knapp 30 Mitgliedern, neun von ihnen waren nun in Rothenberg zu Gast, im Rahmen der fünften Deutschlandtournee dieses ersten ghanaischen Männerchors. "Energie, Lust und Freude am Musizieren" kündigte Hoffmann an - und das war vom ersten Stück an hör- und spürbar. Die neun Afrikaner singen so stimmgewaltig, dass man sie gerne - ohne Verstärker - auch mal im Kölner Dom erleben möchte und durchaus für möglich hält, dass sie auch ihn mit Klang füllen. Entsprechend feierte das Publikum von der ersten bis zur letzten Note in bester Stimmung mit. Und auch der Rothenberger Kirchenchor hatte sich auf das Konzert vorbereitet; einige Stücke sangen die beiden Chöre gemeinsam.
Im zweiten Teil dominierten Tanz und Choreografie. Auch hierzu erläuterte Reinhold Hoffmann Hintergründe, die ein tieferes Verständnis der dargestellten Gesten ermöglichten: Der Gummistiefeltanz etwa zeigt, wie sich die Zwangsarbeiter in den Goldminen verständigten - war ihnen doch jegliches Sprechen vonseiten der Ausbeuter und Aufseher strikt verboten. Aber Klatschen und Stampfen transportierten eben auch Bedeutungen - und die kannten nur die Arbeiter. Waren damals die Europäer in Afrika die Kolonialherren - speziell in Ghana die Briten -, so beutet heute China die Bodenschätze dort aus. So viel hat sich in Sachen Menschenrechten also nicht geändert.
Bernhard Bergmann
7.7.2025
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