Evangelisches Dekanat Odenwald

Dienstjubiläum

Beate Ihrig - seit 25 Jahren Kantorin

Bad König. "Ich wünsche mir eine lebendige Gemeinde, in der sich die Menschen im Miteinander, im Gottesdienst und in der Begegnung mit Gott wohlfühlen. Sie sollen spüren, dass Jesus in unserer Mitte ist und uns Kraft und Liebe schenkt", so Kantorin Beate Ihrig. Und so möchte sie mit ihrer Kirchenmusik dazu beitragen, Gott zu loben und die Menschen zu erfreuen. Seit 25 Jahren prägt sie die Kirchenmusik hauptamtlich im evangelischen Dekanat. Anlass für Dekan Carsten Stein, im Rahmen eines Abendgottesdienstes an ihr musikalisches Schaffen zu erinnern. Pfarrerin Dr. Anneke Peereboom dankte Ihrig für dieses besondere Jubiläum mit einem großen Blumenstrauß und einem ganz persönlichen Segensgebet.

Stolze 24 Jahre war Ihrig Kantorin in Bad König, die letzten beiden Jahre zugleich auch als Dekanatskantorin. Schließlich übernahm sie zum 1. März letzten Jahres in der Stadtkirchengemeinde Michelstadt die Nachfolge von Hans-Joachim Dumeier. Musikalisch geprägt wurde Ihrig von ihrer Familie. Schon ab dem Alter von sechs Jahren trat sie gemeinsam mit ihrem Vater und ihren beiden Schwestern bei verschiedenen Musikveranstaltungen im In- und Ausland auf. Dass sie mehrere Instrumente erlernen konnte, dafür ist sie ihren Eltern sehr dankbar.

"In diesem Jahr schaue ich genau genommen schon auf 40 Jahre Organistendienst im Dekanat Erbach, wie es damals noch hieß, zurück", wie sie schmunzelnd verrät. Denn seit ihrem dreizehnten Lebensjahr gehört das Orgelspiel zum festen Bestandteil ihres Lebens, woran Dekanatskantor Dumeier als ihr Lehrer nicht ganz unschuldig war. Anfangs nebenberuflich in verschiedenen Kirchengemeinden der Oberzent als Organistin tätig, hat sich Beate Ihrig nach ihrem Abitur für ein Studium der Kirchenmusik entschieden, um nach einem erfolgreichen Master-Abschluss zum 1. Februar 1999 die Stelle als Kantorin der Kirchengemeinde in Bad König zu übernehmen.

"Gemeinde zum Singen und Klingen gebracht"
"Sie hat die Gemeinde zum Singen und Klingen gebracht", so die Worte von Bad Königs Pfarrer Martin Hecker bei ihrer Verabschiedung. Während ihrer Zeit in Bad König hat Beate Ihrig viele verschiedene Chöre in verschiedenen Altersgruppen und unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen initiiert und geleitet. Musicals und Oratorien sowie Konzerte wurden von ihr organisiert und gespielt. Dabei besonders hervorzuheben ist die Konzertreihe 'Musik in der Schlosskirche'. Außerdem gab sie Instrumentalunterricht in den Fächern Klavier und Orgel und hat das gemeindliche Leben in vielerlei Veranstaltungen und Gottesdiensten mit ihrer Musik sehr geprägt. Wie Ihrig selbst betonte, hat ihr die musikalische Arbeit mit den Menschen in der Kirchengemeinde Bad König viel Freude bereitet und sie erfüllt. Und dann kam doch der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung.

"Ich möchte da sein, wo Gott mich haben will, und habe mir die Entscheidung sicher nicht leicht gemacht", erinnert sie sich. "Die Stelle in Michelstadt war vakant, es war eine A-Stelle, die meiner Qualifikation entspricht, ich kann mich noch einmal neuen Herausforderungen stellen und dennoch der Odenwälder Heimat verbunden bleiben", so Ihrig. Letzendlich hat auch die Jann-Orgel der Stadtkirche eine Rolle gespielt. Es ist die größte Orgel in der Region, und sie ist für das ganze Spektrum der Orgelmusik bespielbar. Das Bewerbungsverfahren mit einer Jury namhafter Kirchenvertreter, darunter Landeskirchenmusikdirektorin, Propsteikantor, Dekan und Vertreter des Kirchenvorstandes, entschied Ihrig für sich.
Zu ihren musikalischen Qualifikationen gehören auch eine Zusatzausbildung in Popularmusik und ein Zusatzstudium an einer pädagogischen Hochschule. Letzteres befähigt die 52-Jährige, Religionsunterricht für die Klassen zwei bis sechs zu erteilen. Als ausgebildete Prädikantin kann sie zudem Gottesdienste gestalten.

Sogleich Spuren hinterlassen
Obwohl Beate Ihrig erst seit gut einem Jahr ihre neue Stelle als Kantorin in Michelstadt bekleidet, hat sie schon jetzt unübersehbare Spuren hinterlassen. So hat sie die Michelstädter Dekanatskantorei im März letzten Jahres neu gegründet und mit ihr regelmäßige Projekte aufgelegt. Die Kantorin benennt in diesem Zusammenhang unter anderem die Aufführung des Mozart-Requiems mit Chor und dem Orchester 'Capella Musica Michaelis', monatliche Konzerte in der Stadtkirche, Kantatenaufführungen in den Gottesdiensten und zukünftige Projekte wie zum Beispiel das Weihnachtsoratorium von Bach, was für kommenden Advent geplant ist. Nicht zu vergessen auch den Michelstädter Gospelchor, der in der Stadtkirche oft zu hören ist.
Darüber hinaus leitet sie verschiedene Ensembles und arbeitet mit Solistinnen und Solisten und Instrumentalisten für Konzerte und Gottesdienstgestaltung zusammen. Auch gibt es musikalische Kooperationen mit dem Gymnasium und der Stadt Michelstadt, sodass die Kirche beispielsweise in der Musiknacht (deren künstlerische Leitung sie zusammen mit Peter Martin von der Musikschule Odenwald innehat) wieder einen ihr angemessenen Platz erhält.

"Die Zusammenarbeit mit Pfarrerin Dr. Peereboom ist hervorragend, auch der Kirchenvorstand und weitere Akteure unserer Kirchengemeinde unterstützen mich ausgezeichnet, sodass noch einiges musikalisch erreicht werden kann", so Ihrig weiter. Als abschließendes Beispiel benennt sie in diesem Zusammenhang eine Kooperation mit der Evangelischen Grundschule in Weiten-Gesäß, mit dem Musicalprojekt 'Wie geht Beten?'.

 

Holger Wießmann
März 2024


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