Evangelisches Dekanat Odenwald

Abschied für Volker Keil

Auf festem Grund Kreise gezogen

Sandbach. Volker Keil hatte einen Zirkel mitgebracht. Anlässlich seines Abschieds aus den Kirchengemeinden Sandbach und Wald-Amorbach im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes hielt der Pfarrer dankbar Rückschau. "Ein Zirkel braucht einen festen Standpunkt, dann kann man Kreise ziehen", erklärte Keil symbolreich. Diesen festen Stand hatte der scheidende Geistliche auf dem Grund seines Glaubens, in Gott. "Gebet, Abendmahl, Gemeinschaft: Das hat mich getragen." Kleine und große Kreise habe es in den vergangenen 18 Jahren gegeben, auch Schnittmengen - "da kommt Leben hinein". Und mit seinem alljährlichen Silvestergruß verabschiedete sich der 61-Jährige: "Soli Deo Gloria, allein zur Ehre Gottes - ich war gerne Ihr Pfarrer."
Allenthalben in diesem Gottesdienst waren die große Sympathie der Gemeinde und das Bedauern, ja Trauer über den Abschied zu spüren sowie die guten Wünsche und Gedanken, die Familie Keil - Volker, seine Ehefrau Angele, Tochter Miriam und den verstorbenen Sohn Jakob im Herzen - begleiten.
Pandemiebedingt konnten nur relativ wenige Gemeindeglieder in der Sandbacher Kirche dabeisein, aber ein Livestream im Internet ermöglichte eine auch weitere Gemeinde darüber hinaus.

In einem Anspiel packten Dieter Weber und Matthias Funck aus mitgebrachten Rucksäcken Erinnerungen an den gemeinsamen Weg mit Volker und Angele Keil aus. Zur Sprache kamen dabei etwa Lobpreislieder, Taizélieder, die Kirchenband und Gemeindeausflüge, bei denen Freundschaften entstanden. Außerdem Kindergottesdienste, eine lebendige Ökumene und interkulturelle Gemeinschaft mit Muslimen vor Ort, gemeinsames Töpfern, Bibelkreis, Glaubenskurse und noch einiges andere mehr.

In einer Dialogpredigt teilten Pfarrerin Christina Meyer (Neustadt) und ihre aus dem Odenwald stammende, jetzt im Vogelsberg tätige Amtskollegin Verena Reeh (Merlau und Flensungen) Gedanken zur paulinischen Botschaft, "dem Evangelium: Paulus zeigt uns, dass wir aus dem Glauben Stärke gewinnen, aber auch schwach sein dürfen; immer sind wir in Gottes Händen geborgen." Der bekannte Satz "Einer trage des anderen Last" gelte gerade auch in der Gemeinde. Und, wichtig: "Es sind nicht Paulus' Worte in seinen Predigten, die die Menschen erreichen, sondern es sind Gottes Wort und sein Geist, die trösten und stärken."

Dekan Dr. Karl-Heinz Schell entpflichtete den Pfarrer offiziell und verabschiedete ihn mit Segen. "Es ist schön zu sehen, wie du hier die Herzen der Menschen berührt hast", sagte Schell. Der Dekan erinnerte daran, dass Keil 18 Jahre lang Pfarrer in Sandbach und Wald-Amorbach sowie Vorsitzender der Diakoniestation Breuberg war. Seit knapp einem Jahr befand sich der Geistliche krankheitsbedingt im sogenannten Wartestand.
Eine Band, bestehend aus Jessica Behrendt (Keyboard, Gesang), Matthias Funck (Gesang) und Tobias Zumkeller (Gitarre), gestaltete nicht nur diesen feierlichen Gottesdienst mit, sondern steuerte als besonderes Abschiedsgeschenk ein selbstgeschriebenes Danke-Lied für Volker und Angele Keil bei. Bei der Liturgie wirkten Prädikantin Ulrike Schadt und Gisela Schmitz mit.

 

Bernhard Bergmann
16.1.2022


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