Evangelisches Dekanat Odenwald

Ehrung für Georg Banse

Dem Hahn wieder an die Spitze verholfen

Michelstadt. Als Georg Banse 1978 im Kirchenvorstand der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Michelstadt mit seinem Dienst begann, war eine seiner ersten Amtshandlungen, den Wetterhahn wieder auf die Turmspitze des Gotteshauses zu bringen. Ein Blitzschlag hatte dem Wahrzeichen einige Zeit zuvor so zugesetzt, dass es repariert werden musste. "Bevor der Hahn wieder auf die Spitze kam, wurde er in einem festlichen Zug durch die Straßen der Stadt gefahren", erinnert sich Banse; wusste man doch, dass man dem goldenen Gockel so bald nicht wieder würde so nahe kommen können.
Für seine lange ehrenamtliche Arbeit hat Georg Banse nun die Ehrenurkunde der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau bekommen. Dekan Dr. Karl-Heinz Schell verlieh sie dem 72-Jährigen im Rahmen des Gottesdienstes am vierten Advent in der Michelstädter Stadtkirche. "Welch enorme Bedeutung das Ehrenamt in unserer Kirche hat", verdeutlichte Schell anhand der Arbeit, die Georg Banse in den vergangenen 43 Jahren - so lange war er bis zum Herbst dieses Jahres Kirchenvorstandsmitglied - geleistet hat: Innerhalb dieses gemeindlichen Leitungsgremiums war er Mitglied des Finanz- und des Bauausschusses sowie des kirchenmusikalischen Ausschusses. Von 1990 bis 2020 war er, der im Hauptberuf bei einem Kreditinstitut angestellt war, Kollektenkassenverwalter und ist bei einer persönlichen Bilanz für diesen Zeitraum auf rund 8600 Buchungsposten gekommen.

Im Rahmen dieser Aufgabe hat Banse auch große Spendenprojekte betreut: so etwa die umfassende Renovierung der Stadtkirche und der Jann-Orgel, aber auch zur Stolperstein-Verlegung in Michelstadt. Nicht nur im Kirchenvorstand engagierte sich Georg Banse: Von 1976 bis 2010 sang er auch im Kirchenchor der Gemeinde mit. Und übergemeindlich vertrat er die Kirchengemeinde Michelstadt in der Dekanatssynode und war auch hier Mitglied des Finanz- und des Bauausschusses.
Verheiratet ist der 1949 in Asselbrunn geborene Georg Banse mit Heidi Banse, die sich als Heimatforscherin engagiert und unter anderem seit 2003 Jahr für Jahr die Publikation 'Vor hundert Jahren - Aus dem Centralanzeiger für den Odenwald' herausgibt. Außerdem betreut sie ehrenamtlich die Kirchenbücher der Stadtkirchengemeinde. Die beiden haben eine Tochter und zwei Enkel, ihr Sohn ist vor elf Jahren verstorben.

"Unbedingt möchte ich noch die handwerklichen Fähigkeiten Georg Banses erwähnen", sagte Pfarrer Frank Seeger und nahm Bezug auf kleine Holzengel, die der 72-Jährige für Freunde gestaltet hat - ein solcher Engel begleite ihn nun schon lange und sei auf seinem Schreibtisch stets präsent, erklärte Seeger. Der Name des kleinen geflügelten Gottesboten laute, wie könne es anders sein: Schorsch.
Von einem anderen Engel, nämlich dem Erzengel Gabriel, der Maria die Geburt Jesu ankündigte, sprach auch Dekan Schell in seiner Predigt. Ihm habe die junge Frau vertraut, "und von ihr können wir dieses Gottvertrauen und bedingungslose Hingabe lernen", so der Dekan.
Wie Schell anmerkte, kennt er Georg Banse auch schon seit über 35 Jahren, war der heutige Dekan doch von 1985 bis 1987 Lehrvikar beim damaligen Michelstädter Pfarrer Claus-Eckart Fricke.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Sebastian Bothe an der Orgel und der Flötengruppe 'Hortus Tibiae' unter Leitung von Hildegard Süß.

 

Bernhard Bergmann
20.12.2021


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